Sie helfen gern (von links): Bernhard Overberg (Bürgermeister Emsbüren), Amrei Reckzügel, Johannes de Vries (ev.-ref. Kirchengemeinde Schüttorf), Beta Szymanik-Feldmann, Doris Sager, Katarzyna Czeszejko-Suchorska (Integrationslotsen Emsbüren), Bernhard Weinberg, Hartmut Klokkers (Stadwerke Schüttorf-Emsbüren).
Foto: Schröer Von Hinnerk Schröer
Aktive in der Flüchtlingsarbeit in Schüttorf und Emsbüren wollen enger zusammenarbeiten. Das vereinbarten sie bei einer Spendenübergabe der Stadtwerke Schüttorf und der Energieversorgung Emsbüren/big>
Schüttorf. Die Schüttorfer Stadtwerke und die Energieversorgung Emsbüren hatten bereits seit mehreren Jahren in der Vorweihnachtszeit keine Firmengeschenke verteilt. Stattdessen spendeten die beiden Unternehmen Geld an ehrenamtliche Projekt in der Region. An diesem Brauch haben die Verantwortlichen auch nach der Fusion zu den Stadtwerken Schüttorf-Emsbüren festgehalten.
„Wir wollen weiterhin Ehrenamtliche unterstützen, die vor Ort wichtige Arbeit leisten“, betonte Geschäftsführer Bernhard Weinberg in der vergangenen Woche bei der Spendenübergabe. In welchen Bereich das Geld fließen soll, stand für die Stadtwerke dabei außer Zweifel. „Die Flüchtlingshilfe ist im Moment das große Thema. Da wollen wir zwei Projekte unterstützen“, so Weinberg.
Die Wahl fiel dabei auf die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde in Schüttorf als wichtiger Partner in der Flüchtlingshilfe vor Ort und die „Integrationslotsen“ aus Emsbüren, die sich bereits seit mehreren Jahren bei der Integration von Migranten engagieren. Beide Projekte werden mit je 1250 Euro unterstützt.
Bei der Spendenübergabe in den Räumen der Stadtwerke in Schüttorf entwickelte sich dabei ein interessanter Austausch, der Parallelen und Unterschiede in der Arbeit verdeutlichte. Zunächst wurde noch einmal klar, dass Kreisgrenzen häufig echte Barrieren in der Zusammenarbeit sind. Denn obwohl die Orte Schüttorf und Emsbüren lediglich zehn Kilometer voneinander entfernt sind, fand bislang kein Austausch zwischen den Verantwortlichen statt. „Wir sollten uns in Zukunft enger abstimmen“, betonte Johannes de Vries, der Koordinator des Arbeitskreises Flüchtlingshilfe in Schüttorf ist, aus dem heraus mehrere Initiativen und Arbeitskreise gegründet wurden.
„Wir sind Ansprechpartner für alle Migrationsgruppen.“
Während sich in der Obergrafschaft zahlreiche Paten und Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe engagieren, ist die Arbeit bei den „Integrationslotsen“ auf wenige Schultern verteilt. Beta Szymanik-Feldmann, Katarzyna Czeszejko-Suchorska und Doris Sager berichteten, dass ihr Kernteam lediglich aus sechs Personen besteht, bei denen die Fäden zusammenlaufen. Die Integrationsarbeit beschränkt sich bei ihnen auch nicht auf die Hilfe von Flüchtlingen. „Wir sind Ansprechpartner für alle Migrationsgruppen“, betonte Szymanik-Feldmann, die selbst polnische Wurzeln hat.
Der Verein „Willkommen im südlichen Emsland – Integrationslotsen e. V.“ wurde im März 2016 in Lingen gegründet. Zweck des Vereins ist es, Zuwanderer bei der Integration zu begleiten und zu unterstützen.