Mitgliederversammlung wählt turnusgemäß neuen Vorstand

  Lotsenarbeit weiterhin von großer Bedeutung

Die Begleitung und Unterstützung von Zuwanderern bei der Bewältigung des Alltags und bei der Lösung vielfältiger Probleme bleibt – auch bei geringerem Zuzug von Flüchtlingen – eine nach wie vor notwendige gesellschaftliche Aufgabe. Dies stellten die Integrationslotsen aus Emsbüren, Lengerich, Lingen und Spelle anlässlich der diesjährigen Mitgliederversammlung des Vereins „Willkommen im südlichen Emsland – Integrationslotsen e.V.“ einvernehmlich fest.

Die Aufgaben der Integrationslotsen haben sich teilweise verändert: während „Ersthilfe“ (Versorgung mit Bekleidung und Gegenständen des täglichen Bedarfs, Fahrräder) seltener nachgefragt werden, sind andere Probleme wie der Sprachunterricht für Frauen mit Kindern nach wie vor ungelöst. Überall dort, wo sich der Busverkehr am Schülertransport orientiert, ist eine Teilnahme an Integrationskursen in Lingen praktisch unmöglich. Gerade die Lengericher Freiwilligen leisten durch den angebotenen Sprachunterricht in kleineren Orten einen unverzichtbaren Beitrag. Aus Spelle wurde berichtet, dass die Kommune sich bei der Finanzierung der Kinderbetreuung während des Sprachunterrichts zukünftig engagieren wolle.

Wichtig sind die nach wie vor überall angebotenen Treffpunkte vor Ort: der „CASA-Integrationstreff“ in Emsbüren, das „Café International“ in Lengerich oder die wöchentlichen Treffs/Gesprächskreise in Spelle und Lingen. Hier werden Briefe, die die Zuwanderer nicht verstehen übersetzt, Fragen zu Kindergarten und Schule geklärt, Bewerbungen um Ausbildungs- und Arbeitsplätze korrigiert. Individuelle Unterstützung wie z. B. Fahrten zu Fachärzten und Krankenhäusern werden verabredet, ein gemeinsamer Besuch beim Arbeitsamt oder Jobcenter vereinbart, die verschiedenen Sprachkursangebote und ihre Finanzierung werden erläutert. Nach wie vor wird bei der immer schwieriger werdenden Wohnungssuche unterstützt oder bei der Möblierung einer neuen Wohnung geholfen.

Die Arbeit des 53 Mitglieder umfassenden Vereins basiert auf dem Engagement der Ehrenamtlichen. Notwendige Ausgaben wie Fahrtkosten, Materialkosten für Unterrichtsbücher, Eintrittsgelder für den Besuch kultureller Veranstaltungen oder gemeinsame Feste konnten im letzten Jahr durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Projektmittel sichergestellt werden. Der Kassenwartin Ulla Brons wurde eine einwandfreie Kassenführung bescheinigt.

Turnusgemäß standen Vorstandswahlen auf dem Programm: wiedergewählt wurden Beata Szymanik-Feldmann, Emsbüren (stellv. Vorsitzende), Ulla Brons, Lingen (Kassenwartin), Ralf Rieß, Spelle und Jürgen Blohm, Lingen (Vorsitzender). Für den aus persönlichen Gründen ausscheidenden Uwe Vollmer wählte die Versammlung Ludwig Giese aus Lengerich neu in den Vereinsvorstand. Zu Kassenprüferinnen wurden Irmgard Retz (Lingen) und Miriam Baranink-Menger (Emsbüren) gewählt. Alle Wahlen erfolgten ohne Gegenstimme bei sehr wenigen Enthaltungen.

(Foto: Ludwig Giese)